Top-Athleten*innen unterzeichnen Fördervereinbarung

In der Mainzer Mewa Arena haben am Freitagabend 24 Topathlet*innen aus dem gesamten Bundesland offiziell ihre neuen Fördervereinbarungen mit der Stiftung Sporthilfe Rheinland-Pfalz für das Förderjahr 2024 unterzeichnet. Mit von der Partie beim launigen Stelldichein der rheinland-pfälzischen Spitzensportfamilie in der exklusiven VDP Weinbar im dritten Stock des 05-Stadions waren neben vielen neuen Gesichtern auch bekannte Namen wie Speerwurf-Europameister Julian Weber vom USC Mainz, die Weltklasse-Speerwerferin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken und der Weltklasse-Stabhochspringer Oleg Zernikel vom ASV Landau.

138 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele, 170 Tage vor dem Start der Paralympics und gut anderthalb Jahre vor den Deaflympics der Gehörlosen freute sich Stefan Hofmann, Vereins- und Vorstandsvorsitzender des Fußball-Bundesligisten Mainz 05, über die Visite der vielen Ausnahmekönner. „Für mich gehört Spitzensport zusammen – der Sport verbindet. Und wir sind Teil des Ganzen“, schwärmte Hofmann. „Wir sind mit die beste Landessporthilfe in Deutschland, wir werden von vielen Athleten aus anderen Bundesländern um die Fördermöglichkeiten beneidet, die hier bestehen“, betonte Bahnrad-Olympiasiegerin Miriam Welte, Vorsitzende des Vorstands der Sporthilfe RLP. Moderator Christian Döring gab direkt mal drei Neulingen im Kreis der Erfolgreichen das Wort. Straßenradfahrerin Katharina Fox ist dabei eine Spätberufene, fuhr ihr erstes Radrennen mit 22. Die Eifelanerin – in Adenau geboren und in Manderscheid aufgewachsen – fand als Studentin im Fahrrad-Mekka Freiburg respektive im Schwarzwald so richtig zu ihrer Sportart. Ihren Beruf als Lehrerin am Mainzer Gymnasium Theresianum, wo sie eine 70-Prozent-Stelle hat, möchte die junge Frau dabei nicht missen. „Ich glaube, dass es kaum bessere Jobs gibt als den Lehrerjob – weil ich mir zumindest die Nachmittage komplett flexibel gestalten kann“, verriet die 27-Jährige. „Ich finde es total erfrischend und bereichernd, beides zusammen machen zu können.“ Zu großen Hoffnungen geben auch zwei Teenager Anlass, BMX-Spezialist Tom Clemens und Straßen-Radsportlerin Anne Slosharek. Letztere hat bereits mit 17 Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) gemacht – und absolviert dort neben ihrer Leistungssport-Karriere und einem gerade begonnenen Fernstudium aktuell ein BFD.

Vorstandsvorsitzende Miriam Welte begrüßt die Gäste.
Tom Clemens und Katharina Fox im Interview.

Aber auch die eher alten Hasen kamen zu Wort. „Olympia ist unfassbar toll, eine extreme Erfahrung“, erinnerte sich Speerwerfer Julian Weber, der liebend gerne an Rio und Tokio zurückdenkt. Dass er in Paris seine dritten Spiele erleben wird, daran hat der Modellathlet keinerlei Zweifel. „Die Bestätigungsnorm von 82,50 Meter schaffe ich easy“, sagte der selbstbewusste Mainzer, den die eine oder andere Holzmedaille nur zusätzlich anspornt. „Ich bin so ein Typ, der auch in schlechten Dingen das Positive sehen kann. Die vierten Plätze haben mich extrem angetrieben, noch mehr Gas zu geben. In Rio Neunter, in Tokio Vierter – so will ich das weiterführen.“ Und auch Jonas Wiesen aus dem Deutschland-Achter zeigte sich tatendurstig. „Als Steuermann im Paradeboot tätig sein zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Nach dem großen Generationenumbruch werden wir den Angriff auf die Medaillen starten.“

Jonas Wiesen, Julian Weber und Heiko Wiesenthal im Interview.

Aktuell werden 47 Athlet*innen – 23 Frauen und 24 Männer – aus 18 Sportarten von der Sporthilfe RLP gefördert. Voraussetzung ist ein Platz im Bundeskader. Neu aufgenommen wurden mit Ole Bartenbach (Rudern, RG Trier), Tom Clemens (BMX-Radsport, Woodstyle Birresborn), Joshua Dietz (Kanuslalom/RKV Bad Kreuznach), Svenja Marie Erni (Rollstuhlbasketball/RSC-Rollis Trier), Katharina Fox (Straßenradsport/Vorwärts Orient Mainz), Liam Gavrielides (Tennis/BASF Ludwigshafen), Henric Hackmann (Bahnradsport/RVE Rodenbach), Mareike Miller (Rollstuhlbasketball/RSC-Rollis Trier), Anne Slosharek (Straßenradsport/Bahnradteam-RLP/Team Pfälzer Land) und Raphaela Werner (Rudern/Mainzer RV) wie im Vorjahr insgesamt zehn Asse. Zudem gab es in Person von Sina Mayer (Leichtathletik-Sprint/LAZ Zweibrücken) auch eine Wiederaufnahme in den Elite-Zirkel zu verzeichnen. Jüngste Athletin in diesem Kreis ist die erst 16 Jahre alte Gerätturnerin Janoah Müller von der TSG Haßloch, ältester Athlet Sitzvolleyballer Heiko Wiesenthal vom TV Güls, der im nächsten Jahr 50 wird. Ausgeschieden sind indes 13 Athlet*innen, darunter Radsportler Timo Bichler (Karriereende) und die Traben-Trabacher Radrennfahrerin Hannah Ludwig, die ins Profilager gewechselt ist.

Die Sporthilfe Rheinland-Pfalz widmet sich seit nunmehr 35 Jahren der Spitzensportförderung. Das Förderbudget beläuft sich seitdem auf mehr als 17 Millionen Euro. Seit 1989 wurden über 300 Athlet*innen gefördert, die seit dem Jahr 1992 stolze 36 Medaillen bei Olympischen Spielen und seit dem Jahr 2004 21 Medaillen bei Paralympischen Spielen errungen. Fördergelder in Höhe von zwei Millionen Euro werden in einem Olympiazyklus direkt an die Athlet*innen ausgeschüttet. Die Förderhöhe orientiert sich am Bundeskaderstatus und ist somit leistungsbezogen. Sie wird jährlich neu bewertet – und ist abhängig von den Haushaltsmitteln, die gerade zur Verfügung stehen, sowie von der Anzahl der Kaderathlet*innen. Bei den Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio 2021 stellte das „Team RLP“ 19 Teilnehmer*innen. Toperfolge waren dabei die Goldmedaille von Slalomkanutin Ricarda Funk, die Silbermedaillen von Richard Schmidt mit dem Deutschland-Achter und von Ruderer Jason Osborne im Leichtgewichts-Zweier sowie die Bronzemedaillen von Greco-Ringer Denis Kudla sowie von Jasmin Grabowski und Martyna Trajdos mit dem Judo-Team.

Minister Michael Ebling im Interview.
Bernhard Zenker von der TST GmbH.
Jürgen Häfner von Lotto RLP.

„Man kann das Engagement der Sporthilfe nicht hoch genug bewerten“, resümierte der rheinland-pfälzische Innen- und Sportminister Michael Ebling. „Die Medaillen machen uns stolz – aber es ist noch viel mehr. Dass es so eine breite, fast schon diffizile Art der Förderung in Rheinland-Pfalz ist, kann einen schon sehr stolz machen.“ Und Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner ergänzte: „Das Schöne ist, dass es alle vier Jahre weitergeht, dass wir die Kontinuität haben in der Sporthilfe. Wir tun alles dafür, dass wir die Sportler*innen unterstützen können.“

Als neuen Silber-Partner der Sporthilfe begrüßte Moderator Döring das Wormser Logistikunternehmen TST, das durch Bernhard Zenker, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung, vor Ort vertreten war. „Für uns ist Sponsoring nicht anonym, sondern es geht uns um Menschen, die leistungsorientiert sind“, erläuterte Zenker. „Denn das sind Werte, die wir teilen.“

Text: Michael Heinze (LSB)

Fotos: Stefan Mayer

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