Eine 20-jährige Erfolgsgeschichte

Der fünfmalige Weltmeister Peter Joppich beendet seine herausragende Karriere

Am 16.Januar 2022 beim Weltcup in Paris war Schluss. Sein letztes Turnier nach 20 Jahren Spitzensport, fünf Teilnahmen an Olympischen Spielen. Da können auch die so nahen Spiele in drei Jahren in der französischen Hauptstadt nicht mehr verlockend genug sein. Peter Joppich, der sympathische Koblenzer Fechter beendet eine glanzvolle Karriere mit fünf Weltmeistertiteln und einer olympischen Bronzemedaille. Die nationalen Titel sind kaum zu zählen. Fünfmal wurde er rheinland-pfälzischer Sportler des Jahres.

Peter Joppich ist der erfolgreichste Fechter aller Zeiten im Lande. Das heißt etwas, denn immerhin gewann mit Eberhard Mehl bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom auch ein Koblenzer Bronze mit der Mannschaft.

Peter Joppich hat ganz andere Maßstäbe gesetzt. Auch er gewann Bronze bei Olympia. 2012 in London schaffte er das mit der Mannschaft. Es war die lang ersehnte olympische Medaille, nachdem er bei den Spielen 2004 in Athen Sechster und 2008 in Peking Fünfter geworden war. Und auch 2016 in Rio reichte es nicht zu einer Medaille. Im Einzel. Viermal wurde er Einzel-Weltmeister: 2003, 2006, 2007 und 2011. Kein anderer Deutscher war im Florettfechten je erfolgreicher.

Peter ist ein Ausnahmeathlet. Seit seiner Zeit als Jugendlicher im Jahre 1997 gehört er der Weltspitze an. Bis 2007 focht er für den Königsbacher SC, dann wechselte er zur Coblenzer Turngesellschaft, wo Eberhard Mehl, der Bronzene von 1960, als Trainer wirkte. Peters trainingsmäßige Heimat war seit Jahren der Olympiastützpunkt Bonn. Hier trainierte er mit Bundestrainer Ulrich Schreck, der großen Anteil an den Erfolgen des Koblenzers hat.

Berufssoldat ist er. Das gab ihm die notwendige Sicherheit und Zeit für das Training, das ganz auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgerichtet waren. Es waren seine fünften Spiele. Das hat vor ihm in Rheinland-Pfalz nur die Schifferstädter Ringerlegende Wilfried Dietrich geschafft.

Peter Joppich ist vieles: ein leiser, sympathischer, überaus heimatverbundener Athlet, ein äußerst Erfolgreicher, einer der besten Sportler in der Geschichte des Landes. Und einer, der nie abhob, der weiß wo er herkommt und wem er einen Teil seiner Entwicklung zu verdanken hat. Am meisten aber kann er sich selbst, seinem Talent und dem Glauben an den Erfolg zuschreiben. Kein Rückschritt war in seiner Laufbahn so groß, als das er nicht wieder den Weg zurückgefunden hätte.

Und was ihm besonders wichtig ist, wichtiger als alle sportlichen Erfolg und wertvoller als die vielen Meisterschaften seines Lieblings-Fußballvereins Bayern München, das ist seine Familie. Das war schon mit seinen Eltern so. Vater und Mutter unterstützten ihn in seinem Sport. Besonders die Mutter. Der Vater, Lehrer am Sportgymnasium auf der Karthause, starb viel zu früh. Mutter Hilde war und ist ihm Beraterin und Begleiterin. Und als Peter seine Ina kennenlernte und als 2016 Tochter Nova geboren wurde, da war das Familienglück perfekt. Familie und Sport, dies ist die Reihenfolge seines Lebens.

Ein nahbarer Athlet ist er geblieben, der immer auch bereit ist, für andere da zu sein. Joppich ist respektiert und geachtet. Er hat das Fechten zumindest in der Region aus einer Nische geholt. Es bleibt sehr zu hoffen, dass er dem Sport in seiner Heimat erhalten bleibt. Als Trainer oder einfach nur, um Fechten für die Zukunft zu organisieren.

Er ist ein Stück Koblenz: Geboren in der Stadt, groß geworden in Lay und heute blickt er vom Moselufer in Metternich zusammen mit Ina und Nova hinüber nach Koblenz.

Text: Hans-Peter Schössler

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