Die seit 2001 vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannten Deaflympics sind das Äquivalent zu den Olympischen und Paralympischen Spielen für die gehörlosen Sportler*innen. Aus dem einstigen Pionierdenken zur erstmaligen Austragung der Weltspiele der Gehörlosen 1924 in Paris ist dieser Idee eine globale Bewegung – das „Deaflympic Movement“ – unter dem Motto „Per Ludos Equalitas – Gleichheit durch Sport“ entstanden. Unter den 3.000 Teilnehmer*innen sind so viele rheinland-pfälzische Sportler*innen vertreten wie nie zuvor. Zudem wurde der Tennisspielerin und Deaflympics-Goldmedaillengewinnerin von 2013, Heike Albrecht-Schröder (GSV Neuwied), als Fahnenträgerin der deutschen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier eine besondere Ehre zuteil. Voller Stolz führte sie am Sonntagabend die deutsche Delegation an und steigt in den nächsten Tagen als klare Favoritin in das deaflympische Turnier ein. Auch ihr Mixed-Partner Urs Breitenberger vom GSV Neuwied, der 2017 im Team mit Hans Tödter die Silbermedaille gewann, hat ein klares Ziel vor Augen – viele Medaillen mit nach Hause bringen. Im Mixed-Wettbewerb zeichnen sie sich durch ihre Stärke aus und gelten als Topfavoriten auf die Goldmedaille.
m Nachwuchsbereich feiert Cedric Kaufmann (GSV Neuwied) sein Deaflympics-Debüt. An der Seite seiner erfolgreichen Teamkolleg*innen wird auch er versuchen, Bestleistungen beim Saisonhöhepunkt abzurufen. Der zuvor im Wintersport (Snowvolleyball und Ski) erfolgreiche Max Pähler (GSV Neuwied) aus Koblenz geht im Beachvolleyball an den Start. Mit seinem Partner Henrik Templin (GSV Düsseldorf) will er in Brasilien gegen die starke Konkurrenz punkten und Edelmetall gewinnen.
Erik Hess und Sebastian Herrmany (beide GSC Frankenthal) treten mit dem deutschen Sportschützenteam an. Für Hess, der den Schießsport seit über zehn Jahren auf hohem Niveau betreibt, ist es die erste Deaflympics-Teilnahme. Sein Teamkollege Sebastian Herrmany erreichte in Samsun 2017 den vierten Platz. Beide sind klare Medaillenkandidaten. Die Handball-Nationalmannschaft, die unter „Deafboys“ bekannt sind, ist mit sieben Athleten der GSC Frankenthal und des GSV Trier vertreten. Das Team hat das große Ziel, um die vorderen Plätze mitzuspielen, nachdem es bei den vergangenen Deaflympics das Treppchen nur knapp verpasst hatte. Die RLP-Spieler sind Dominik Götz, Joshua Hild, Lukas Kaut, Hung Ngoc Le, Felix Werling, Philipp Bayer und Sebastian Klein.